Lesson #1 Take responsibility, gibt nicht den anderen Schuld
Seien wir ehrlich: In Usabilitykreisen klagen und lästern wir gerne. Wie oft erzählen wir uns doch gegenseitig die Geschichten von unseren schlimmsten Projekten und klagen oft, wie wir von Leuten umgeben sind, die kein Gespür für Usability haben.
Wir sollten dringend damit aufhören, es bekommt uns nicht gut. Wir sagen uns damit: Wir können nichts machen. Die anderen sind Schuld.
Ich habe vor ein paar Tagen mit der Lektüre von The Pragmatic Programmer begonnen. Das Buch zeigt auf, wie ein pragmatischer / erfolgreicher Programmierer arbeiten soll. Und Lektion Nummer Eins ist: Take Responsibility
Das ist doch offensichtlich! Oder etwa nicht? Ich glaube, wir übernehmen zwar oft Verantwortung für unseren Teil, wenn aber irgendwo ausserhalb unseres Bereichs etwas nicht so läuft, wie wir uns das wünschen, sagen wir uns zu schnell, dass wir halt nicht machen können. Zu of habe ich schon Dinge gesagt wie:
- Der Kunde versteht einfach den Wert von Usability Tests nicht!
- Der Kunde, weiss einfach nicht was er will.
- Der Projektleiter macht alles verkehrt…
Wir UX Practioners glauben an unsere Tools und den Wert von User Centered Design und wir sagen uns “der Kunde ist dumm”, wenn er das nicht einssieht. Aber nein, wir sind die Dummen, wenn wir es nicht schaffen unser Umfeld davon zu überzeugen, was unser Wert und der Wert unserer Methoden sind.
Ein Beispiel
Neulich war ich etwas unzufrieden, weil in einem Projekt der Product Owner das Backlog kaum bis gar nicht pflegte und ich beklagte mich darüber (natürlich ja nicht
zu laut). Es brauchte einen Moment, bis ich das Offensichtliche realisiert hatte: Wenn wir ein gut gepflegtes Backlog wollen, dann müssen wir unseren PO im
Backlog Grooming unterstützen. Also habe ich begonnen regelmässig mit dem Product Owner zusammen das Backlog zu pflegen. Dadurch haben wir nun ein besser
gepflegtes Backlog und der Austausch mit dem PO hat sich massiv verbessert. Es war nicht sein Fehler, dass das Backlog nicht gut gepflegt war, es war unserer:
Wir hatten ihn mit einer Aufgabe, die neu für ihn war, ganz alleine gelassen.
Ich will mir nun jedes mal, wenn etwas nicht gut läuft, egal was und wieso, mir die folgende Fragen stellen: Was kann ich jetzt und hier tun, um optimal weiterzufahren?